Den Bericht zur Pressekonferenz findet ihr hier.
Dass die Achtziger Jahre wieder modern sind, hat sich ja rumgesprochen. Aber muss man es denn gleich übertreiben? Auf der Pressekonferenz der Bundesanwaltschaft zu den Morden des Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU)fühlte man sich in die guten alten Zeiten der RAF Terroristenjagd zurückversetzt. Da saßen im Vordergrund ein paar honorige ältere Herren, die beflissentlich bemüht waren, professionelle Betroffenheit zu zeigen. Um den Retrolook vollständig zu machen, wurden Waffen gezeigt und ein Fahndungsplakat präsentiert. Da fällt Einem unwillkürlich die Frage ein: Wo wollen sie das wohl aufhängen, es gibt ja keine Postämter mehr?
Dass die Achtziger Jahre wieder modern sind, hat sich ja rumgesprochen. Aber muss man es denn gleich übertreiben? Auf der Pressekonferenz der Bundesanwaltschaft zu den Morden des Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU)fühlte man sich in die guten alten Zeiten der RAF Terroristenjagd zurückversetzt. Da saßen im Vordergrund ein paar honorige ältere Herren, die beflissentlich bemüht waren, professionelle Betroffenheit zu zeigen. Um den Retrolook vollständig zu machen, wurden Waffen gezeigt und ein Fahndungsplakat präsentiert. Da fällt Einem unwillkürlich die Frage ein: Wo wollen sie das wohl aufhängen, es gibt ja keine Postämter mehr?
Die
Pressekonferenz wurde eine knappe Stunde übertragen und im
wesentlichen war man bemüht, nichts Neues zu sagen, und die Gefahren
herunter zu spielen. Die Einzige Neuigkeit war, dass man nun die
Bevölkerung um Mithilfe bittet, bei der Aufklärung von Morden, die
schon Jahre zurück liegen.
Selbstverständlich
konnte man zu einer Beteiligung des Verfassungsschutzes keine Angaben
machen, da müsse man schließlich den VS selbst fragen.
Ob
die Zschäpe irgendwann mal Mitarbeiterin des VS gewesen sei? Nein
darüber liegen keine Erkenntnisse vor.
Die
Ermittlungen in den Dönermorden seien mit einer Akribie geführt
worden, die der Präsident des BKA, Zierke, in seiner beruflichen
Laufbahn noch nicht gesehen habe. Oh je, dass lässt Schlimmes
erahnen. Insbesondere die Aussage, dass die Phantombilder nach dem
Bombenanschlag in Köln seien mit den Fahndungsfotos von den
Bombenbauern von Jena abgeglichen worden. Dabei wurde keine
Ähnlichkeit festgestellt, so Zierke, will ihm so recht niemand
glauben.
Und
sonst? Eine erhöhte Gefahr wurde verharmlost, gar ausgeschlossen.
Die Erfahrungen mit der RAF lassen Anderes befürchten. Immerhin hat
unser Staat nach Außen kund getan, dass es möglich ist, ca. 30
schwere Straftaten zu begehen und dabei 13 Jahre unbehelligt in
Deutschland zu leben. Wenn das keine Einladung für Nachahmer ist.
Ach
stimmt. Selbstverständlich wollte man die Opfer der Dönermorde
nicht kriminalisieren, aber, da es keine Hinweise auf einen
rechtsradikalen Hintergrund gab, wurden die Ermittlungen auf alle
Bereiche ausgedehnt. Dabei kam nun leider heraus, dass einige Opfer
vielleicht doch ein wenig kriminell hätten sein können. So wurden
Rauschgiftanhaftungen in einem PKW gefunden, es gint um Streckmittel.
Einer war gar mal Zeuge eines Totschlags, da wird doch der Verdacht
erlaubt sein!
In
Kurzform: Die Polizei hat keine Fehler gemacht, beim
Verfassungsschutz, weiß man es nicht so genau, aber bitte, da ist ja
alles so geheim. Und überhaupt, bei den begangenen Morden im Vorfeld
einen Zusammenhang zu sehen, ist ja doch ein wenig viel verlangt. Im
Nachhinein ist das ja ganz leicht.
Irgendwie
fühle ich mich jetzt auch schon viel sicherer, ihr nicht?
0 Kommentare:
Kommentar veröffentlichen