By Harald Kucharek CC-BY-SA-2.0
Bundesanwaltschaft
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Bisher
wurden 4 Haftbefehle erlassen. Ein betrifft die mutmaßliche
Terroristin Beate Zschäpe, ein weiterer den Produzenten des
Bekennervideos. Dann wurden 2 Verdächtige der Beihilfe beschuldigt
und inhaftiert. Bei einem weiteren Verdächtigen läuft derzeit die
intensive Fahndung.
Es
wurden ca. 2.500 Asservate sichergestellt, aus denen hervor geht,
dass die Taten der Terrorgruppe akribisch vorbereitet wurden.
Die
Fakten
Dem
Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) können derzeit konkret 10
Morde, 1 Mordversuch, 2 Sprengstoffanschläge und mindestens 14
Banküberfälle nachgewiesen werden. Durch Auswertungen von
Fahrzeuganmietungen besteht der Verdacht, dass die Terrorgruppe in
einen weiteren Sprengstoffanschlag und vier weitere Morde verwickelt
sein könnte. Hier bittet das BKA um Mithilfe. Das BKA sei für jeden
Hinweis dankbar, so Generalbundesanwalt Runge.
Die
Fahndung in der Öffentlichkeit
Das
BKA erhofft sich Hinweise zu dem Aufenthalt und dem Verhalten der
Mitglieder der NSU auch über den Tatzeitraum hinaus. Insbesondere
sind für die Ermittler Beobachtungen bei Fahrzeuganmietungen von
Interesse.
Bisher
seien beim BKA lediglich 240 Hinweise eingegangen. Hier erhofft sich
BKA Präsident Zierke deutlich mehr Hinweise aus der Bevölkerung.
Hierzu wurde eine kostenfreie Hotline geschaltet. Sie ist unter der
Nummer: 0800 0130 110 zu erreichen. Außerdem wurde ein
Fahndungsplakat erstellt. Nähere Informationen sind auf der Homepage
des BKA zu finden.
Spurenlage
Die
entscheidenden Hinweise kommen aus der Auswertung der bisher ca.
2.500 Asservate. Da die Untersuchung noch läuft erwartet Zierke noch
weitere Ergebnisse aus der Auswertung. Hierzu sollen die ca. 400
Ermittler um weitere 100 Landesbeamte verstärkt werden.
Weiterhin
wurden private Verbindungen zwischen Mitgliedern der NSU zu
Mitgliedern der NPD entdeckt. Hier geht Zierke von weiteren
Verbindungen aus, kann aber auf Grund der laufenden Ermittlungen
keine Aussagen dazu treffen.
In
diesem Zusammenhang stellte Zierke klar, dass er mit der Formulierung
„Beziehungstat“ im Zusammenhang mit dem Ort an der Polizistin aus
Heilbronn, meinte, dass es räumliche Beziehungen zwischen der
Herkunft des Opfers und einem bekannten Szenetreffs gab. Er wollte
damit nicht der Ermordeten, Michele Kiesewetter, einen
rechtsradikalen Hintergrund unterstellen.
Gefährdung
Die
ermittelnden Behörden sehen keine erhöhte Gefährdung durch
rechtsradikalen Terror. Insbesondere sehen sie keine Gefährdung für
die 88 Personen, die auf einer sichergestellten Liste sich befinden.
Auch für die 10.000 Personen einer weiteren Liste schließt das BKA
jede weitere Gefährdung aus. Derzeit ist man jedoch nicht sicher,
wozu diese Listen dienten.
Den Kommentar zur Presekonferenz der Bundesanwaltschaft findet ihr hier
Den Kommentar zur Presekonferenz der Bundesanwaltschaft findet ihr hier
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