Sonntag, 3. Juli 2011

Bundeswehr teuer und ineffizient

Gratulation zu dieser Erkenntnis

Nach der europäischen Verteidigungsagentur EDA ist die Bundeswehr im Vergleich zu anderen westeuropäischen Armeen vergleichsweise ineffizient. So kommen auf einen Soldaten im Einsatz 35 Soldaten und 15 Zivilangestellte im Hintergrund. Bei den Franzosen sind es 8 plus 2, in der EU 16 plus 4. Insgesamt sind in der Bundeswehr nur ca. 7.000 Soldaten einsatzfähig. Frankreich hat immerhin 30.000 Soldaten die einsatzfähig sind.

Diese Nachricht jagte gestern durch die Medien, als sei dies die neueste Erkenntnis. So wirklich überraschen kann das Keinen. Wenn man sich die Entwicklung der Bundeswehr in den letzten Jahren anschaut, so ist sie geprägt von Reformen Umstrukturierungen und Veränderungen.

Nach dem Fall der Mauer hat die Bundeswehr ihre Daseinsberechtigung als stehende territoriale Verteidigungsarmee verloren. Nachdem nun nicht mehr zu erwarten war, dass der Feind in absehbarer Zeit zur Bundeswehr kommt, war sie gezwungen, sich ihre Feinde selbst zu suchen.

So wunderte es nicht weiter, dass die Politik feststellte, dass die Freiheit Deutschlands am Hindukusch verteidigt werde. Irgendein Daseinszweck braucht selbst die Bundeswehr. Und schon gab es den ersten Auslandseinsatz. Für diese Aufgaben benötigt man jedoch eine hochmobile Einsatzarmee. Dieser Umbau ist offensichtlich noch nicht abgeschlossen.

Wenn man die Kosten von 5,6 Mio. Euro pro Mann im Einsatz mir den Kosten unserer Verbündeten vergleicht, so muss man jedoch zunächst die Kalkulationsgrundlage offen legen und dann auch nach der Qualität fragen. Glaubt man den Berichten, sind die deutschen Lazarette deutlich besser ausgestattet, als die der Alliierten. In sofern sollte man die Kosten auch unter dem Qualitätsfaktor sehen. Man könnte sich zumindest mal fragen, wie hoch die Verlustrate in anderen europäischen Armeen im Vergleich zu Deutschland ist.

Wenn schon eine betriebswirtschaftliche Kostenrechnung, dann aber bitte konsequent. Sollten die höheren Kosten mit einer besseren Versorgung unserer Soldaten einhergehen, so muss man die Frage stellen ob es gesellschaftlich akzeptiert ist, niedrigere Kosten mit einer höheren Verlustrate zu erkaufen.

In jedem Falle liegt noch viel Arbeit vor der Bundeswehr. Der Weg von Papis Wehrmacht zu einer modernen, schlagkräftigen und effizienten Freiwilligenarmee ist kompliziert und weit. Er wird auch dadurch nicht einfacher, dass die obersten Vorgesetzten in Legislaturperioden rechnen.

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