Freitag, 7. Oktober 2011

Verleihung des Friedensnobelpreises 2011

By Henry Mühlpfordt (Own work)
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Alle Jahre wieder... Heute war es soweit. Der Friedensnobelpreis wurde in Oslo vergeben. Diesmal teilen sich den Preis drei Frauen aus Afrika bzw. Arabien. Das Komitee erkannte Ellen Johnson Sirleaf und Leymah Gbowee aus Liberia, sowie Tawakkul Karman aus dem Jemen den Preis zu. Damit wurden zwei mutige Frauen aus dem bitterarmen Liberia und eine Journalistin aus dem Jemen geehrt.

Alle drei Frauen erhielten den Preis, so das Komitee "für ihren gewaltfreien Kampf für die Sicherheit von Frauen und für die Rechte von Frauen für volle Teilnahme an friedensbildender Arbeit".

Damit fällt die Wahl diesmal deutlich glücklicher aus, als bei der Auszeichnung Obamas, der zu Beginn seiner Amtszeit, quasi vorab für seine wohl noch kommenden guten Taten geehrt wurde. Frau Sirleaf hat als erste demokratisch gewählte Staatschefin Afrikas den Beweis bereits erbracht, sich für den Frieden einzusetzen. Ihre Mitpreisträgerin, Frau Gbowee gründete eine Vereinigung, die sich gegen die örtlichen Warlords richtete. Beide stehen im Ruf, entscheidend zur Beendigung des verheerenden 13-jährigen Bürgerkriegs beigetragen zu haben. In sofern, durchaus würdige Preisträger.

Frau Karman aus dem Jemen gehört als Präsidentin der Organisation Journalistinnen ohne Ketten zu den prominentesten Widersachern Präsident Salehs. Mit Ihrer Nominierung setzt das Preiskomitee aus Oslo ein, von Vielen erwartetes Zeichen, der Unterstützung des „Arabischen Frühlings“.

Die Verleihung des Friedensnobelpreises wäre nicht vollständig, wenn nicht auch dieses Jahr wieder unser Exkanzler Helmut Kohl durch die Medien geistern würde. Immerhin, dieses Jahr, zumindest als Randnotiz. So echauffierte sich die CDU über einen sarkastischen Tweet des SPD-Landesvorstandsmitglieds Fabian Löffler, der genüsslich feststellte, es werde eng für Helmut Kohl, da der Friedensnobelpreis nicht posthum verliehen werde. Sachlich hat Herr Löffler damit sicher recht. In sofern könnte man über diese Bemerkung mit dem angebrachten Langmut hinweg gehen und diese unsägliche Kohl – Friedensnobelpreis – Diskussion endgültig beerdigen. Es hat ja noch genug andere Kandidaten.

Apropos andere Kandidaten: Was macht eigentlich Liu Xiabo? Die sitzt wohl immer noch im Knast in China. Wir sollten sie an diesem Tag nicht vergessen.

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