Sonntag, 26. Juni 2011

Steinbrück lotet Chancen auf Kanzlerkandidatur aus

Warum nicht?

Peer Steinbrück ist schon was Besonderes. Er war Finanzminister während der Finanzkrise und hat sich dort über die Parteigrenzen hinweg den Ruf eines Fachmannes erarbeitet. Er managte die Wirtschaftskrise wie kein Zweiter. Seinem Handeln ist es zu verdanken, dass Deutschland letzthin so gut aus dieser Krise hervorgegangen ist. Darüber sind sich viele Beobachter einig.

Trotz guter Arbeit, die SPD verlor mit 23% die Wahl. Einerseits lag es sicher daran, dass der Kanzlerkandidat einen Kuschelwahlkampf führte. Andererseits sicher auch daran, dass das gemeine Wahlvolk nicht wusste, dass Steinbrück eigentlich bei der SPD war.

Steinbrück ist sicher kein einfacher Charakter. Man sagt ihm den Charme eines Reibeisens nach. Sein spröder, norddeutscher Charme ist zugegebenermaßen gewöhnungsbedürftig. Als Minister machte er unaufgeregt eine hervorragende Arbeit.

Dass Peer Steinbrück ernsthafte Absichten hat als Kanzlerkandidat anzutreten wusste man spätestens seit dem 24.03.2011. Da trat er im Bundestag ans Rednerpult und vernichtete Merkels Europapolitik. Nicht nur, dass die eigene Fraktion ihm die vollständige Redezeit zugestand, mit dieser Rede schaffte es ein einfacher Abgeordneter, der seit dem Machtverlust nicht mehr öffentlich in Erscheinung trat, in alle Nachrichten.

Unisono so der Tonfall war, hier höre man den neuen Kanzlerkandidaten sprechen. Warum auch nicht. Im Politbarometer ist er der beliebteste deutsche Politiker nach Angela Merkel. Und der holt auf. Dass er in der eigenen Partei als zu konservativ verschrien ist und nicht geliebt wird, wen stört es? Da hatte er zwei leuchtende Vorbilder: Schmidt und Schröder waren alles andere als beliebt in der SPD und beide stellten sich im Zweifel gegen ihre eigene Partei.

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