Mittwoch, 22. Juni 2011

Wirtschaft – Fachkräftemangel

Oder der Volkswirt spricht bei 4% Arbeitslosigkeit von Vollbeschäftigung.

Eigentlich wollte ich das nicht so recht glauben, als ich das in einer VWL Vorlesung gehört habe. 4% Arbeitslose, das seien, so lernte ich, die die nicht wollen oder können. Eine reichlich arrogante Einstellung, wie ich fand.
Nun glaube ich es aber langsam doch. Ich lebe in einer Gegend von Deutschland, die mit einer eher niedrigen Arbeitslosigkeit gesegnet ist. Seit Monaten kommen kaum Bewerbungen auf Stellenanzeigen und wenn, naja. Es liegt auch nicht daran, dass wir so schlecht zahlen würden, es gibt einfach keine guten, qualifizierten Bewerber auf dem freien Arbeitsmarkt.
2010 war, wenn ich mich recht erinnere das erste Jahr in dem mehr Menschen in Rente gingen, als aus der Schule in den Arbeitsmarkt eintraten. Es ist an der Zeit, sich in Deutschland Gedanken zu machen, wo wir hin wollen. Einfach nur das Kindergeld erhöhen und zu hoffen dass wir mehr Kinder in die Welt setzen ist, so glaube ich, eine eher etwas blauäugige Strategie. Außerdem, sorry aber es dauert dann noch 20 Jahre bis ich das Balg dann einstellen kann!
Nun mal ernsthaft, wenn wir dem Fachkräftemangel wirklich begegnen wollen, dann muss die Gesellschaft gemeinsam daran arbeiten.
Dann liegt es in der Verantwortung der Arbeitgeber sich nicht nur über „nicht ausbildungsfähige“ Jugendliche zu beschweren, sondern diese entsprechend weiter zu qualifizieren.
Dann liegt es in der Verantwortung der Politik, nicht nur irgendwelche sinnlosen Frauenquoten zu fordern, sondern den Familien auch die Möglichkeiten zu geben, trotz Kinder berufstätig zu sein.
Dann liegt es in der Verantwortung der Gesellschaft eine vernünftige, gesteuerte und dauerhafte Zuwanderung zu akzeptieren und Möglichkeiten der Integration zu finden.
Nur so hat Deutschland langfristig eine Chance. Hoffentlich nutzen wir sie.

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