Rehn
fürchtet Einbruch der Konjunktur und explodierende Staatsschulden
Griechenlands.
EU
Währungskommissar Olli Rehn prognostiziert für 2012 nur noch ein
marginales Wachstum von 0,5 Prozent in der Eurozone, nach 1,5 Prozent
in diesem Jahr. „Das Wachstum in der Eurozone ist zum Stillstand
gekommen, es droht eine neue Rezession“ so Rehn am Donnerstag in
Brüssel.
Aufgrund
der Schuldenkrise bricht das Wachstum der Eurozone auf marginale 0,5
Prozentpunkte ein. Für Deutschland prognostizieren die
Wirtschaftsweisen immerhin noch ein Wachstum von 0,9 Prozent.
Allerdings unter der Voraussetzung, dass sich die Schuldenkrise in
Italien nicht verschärft.
Ursachen
der lahmenden Konjunktur
Auch
wenn Deutschland eine „Exportnation“ ist, hängt ein beachtlicher
Teil des Bruttoinlandprodukts (BIP) am privaten Konsum der Bürger.
Dieser Konsum ist ein sensibles Pflänzchen und stärker von Ängsten
und der Einschätzung der zukünftigen Entwicklung des Konsumenten
abhängig, als auf den ersten Blick ersichtlich. Wer sich Sorgen um
seinen Job machen muss, der wird sicher kein Haus bauen oder kein
neues Auto finanzieren. Allein die Ankündigung von Kurzarbeit bei
der Heideldruck wird dazu führen, dass sich alle 10.000 Beschäftigte
bei nicht unbedingt benötigten Investitionen zurückhalten werden.
Nun haben bereits andere Unternehmen angekündigt, Stellen zu
streichen. (So kündigte Siemens am Donnerstag, trotz Umsatz- und
Gewinnrekord den Abbau von Stellen in der Healthcare Sparte an.)
Diese
schlechten Nachrichten werden noch verstärkt, durch allgemein
schlechte wirtschaftliche Nachrichten. Man kann eine Rezession auch
herbeireden oder verstärken.
Der
Einfluss Europas auf die wirtschaftliche Lage
So
erfreulich die positiven Auswirkungen eines gemeinsamen
Wirtschaftsraumes auf die Wirtschaft der beteiligten Länder sind, im
Falle einer Krise gibt es hierbei einige gravierende Nachteile. Je
größer der Wirtschaftsraum, der von der Krise betroffen ist, desto
größer ist die Masse, die es zu bewegen gilt. Ein Staat allein kann
Europa nicht aus einer Krise führen.
Erschwerend
kommt hinzu, dass einige Staaten sich bereits jetzt schon am Rande
des Bankrotts bewegen. Griechenland ist in aller Munde, Italien zahlt
horrende Zinsen auf dem internationalen Kapitalmarkt und im folgenden
Jahr sind 5 Staaten in Gefahr, gegen die Stabilitätskriterien zu
verstoßen.
Der
Weg aus der Krise kann nur durch eine höhere Investitionsquote der
Staaten geebnet werden. Bricht der private Konsum weg, muss der Staat
als Konsument einspringen. Das kann er aber nur, wenn er liquide ist.
Europa ist daher auf dem Weg in einen Teufelskreis aus zu hoher
Staatsverschuldung, wegbrechender Steuereinnahmen und lahmender
Konjunktur. Der Weg daraus können nur konsequente, schnelle und
richtige Maßnahmen der Regierungen sein. Der erste Schritt wäre,
dass Griechenland und Italien endlich wieder eine solche haben und
die politischen Grabenkämpfe beenden.

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