Während
der Rest Europas mit hochriskanten Finanzspielen versucht, das
Vertrauen in Griechenland und den Euro wieder herzustellen, pokert
man in Athen mit bemerkenswerter Kaltblütigkeit um die Macht.
By ΠΑΣΟΚ [CC-BY-SA-2.0 (www.creativecommons. org/licenses/by-sa/2.0)], via Wikimedia Commons |
Vor
drei Tagen sah es noch so aus, als würde das ganze System
zusammenbrechen. Papandreou hatte eine Volksabstimmung über die
Umsetzung der Beschlüsse des letzten Spargipfels angekündigt. Die
Märkte gerieten in Aufruhr. Papandreou geriet massiv unter Druck.
Noch am Donnerstag den 03. November rechnete jeder mit einem
schnellen Rücktritt Papandreous.
Heute
sieht die Welt ganz anders aus. Papandreou hat es in einer
rhetorischen Meisterleistung geschafft, seine Abgeordneten hinter
sich zu scharen und hat die Vertrauensfrage überlebt. Sein ärgster
Widersacher, Samaras, ist immer noch nicht bereit, konstruktiv an der
Lösung der Schuldenprobleme mitzuarbeiten und blockiert weiterhin.
Die Hilfsgelder sind noch eingefroren.
Papandreou
steht immer noch mit dem Rücken zur Wand und versucht, mit der
Opposition gemeinsam eine Übergangsregierung zu bilden. Dies wäre
notwendig um die kommenden Sparbeschlüsse im Parlament auf eine
tragfähige Mehrheit zu stellen. Das Interesse der Opposition auf
Beteiligung an einer solchen „Regierung der nationalen Einheit“
ist naturgemäß recht gering. Wirklich gewinnen kann man dabei
nicht. Aber darum sollte es auch in Griechenland nicht gehen. Das
Mindeste, was man von den Verantwortlichen in Griechenland erwarten
kann, ist dass sie endlich ihre Grabenkämpfe einstellen und
gemeinsam an einer konstruktiven Lösung arbeiten.
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