Samstag, 5. November 2011

Iran-Israel: Säbelrasseln in Nahost

By The picture was taken from one of the B-29
Superfortresses used in the attack.
[Public domain], via Wikimedia Common
Im allgemeinen Schlagzeilenchaos um Schuldenkrise, Goldklau und Griechenland mehren sich die Anzeichen für einen neuen bewaffneten Konflikt im nahen Osten.

Der Ton zwischen Israel und dem Iran wird schärfer. Israel lässt verlautbaren, dass es ein offenes Geheimnis sei, dass der Iran binnen eines halben Jahres im Besitz einer Atomwaffe sein könnte. So bereitet Israel die Weltöffentlichkeit auf einen Angriff des Irans vor.

Der Iran, nicht minder der Kriegsrhetorik verbunden, droht mit einer „apokalyptischen Vergeltung“ im Falle eines Angriffes.

Klar ist, Israel wird aus eigenem Interesse keine weitere Atommacht in direkter Nachbarschaft dulden. Dabei stehen für Israel die eigenen Interessen so im Vordergrund, dass in einer solchen Frage keiner Rücksicht auf die Befindlichkeiten Verbündeter genommen wird. Zumal in dieser Frage Einigkeit zwischen Israel, den USA und England bestehen dürfte. Somit muss man sich nicht groß der Propheterie befleißigen, um voraussagen zu können, dass Israel mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln, also auch ausdrücklich militärischen Mitteln, verhindern wird, dass der Iran in den Besitz der Atombombe gelangt.

Doch auch der Iran hat Verbündete. So deckt China 13% seines Energiebedarfes durch iranisches Öl. Im Gegenzug importiert der Iran aus China und Russland erhebliche Mengen Waffen. In sofern sind durch einen Angriff auf den Iran auch die nationalen Interessen der beiden Großmächte China und Russland betroffen. Dies hält sich jedoch in Grenzen, wenn Israel keinen dauerhaften Krieg gegen den Iran führt, sondern sich auf einen gezielten Luftschlag beschränkt.

Es ist daher wahrscheinlich, dass innerhalb der nächsten 6 Monate ein Militärschlag gegen den Iran erfolgen wird. Es wird jedoch nicht zu einem Einmarsch Israels in den Iran kommen. Wahrscheinlich ist eher ein massiver Luftschlag gegen alle bekannten iranischen Atomanlagen und Forschungszentren, in der Hoffnung, damit das iranische Atomprogramm zum Erliegen zu bringen. Der Iran wird auf einen solchen Luftschlag nur begrenzt reagieren können, solange er in seinem Besitz keine Massenvernichtungswaffen hat.

Es bleibt allerdings abzuwarten, welche Auswirkungen dieser zu erwartende Angriff auf die ohnehin schon destabilisierte Region haben wird. Israel spielt hier mit einem Feuer, das die ganze Region in Brand stecken kann. Die Vorstellung eines Irans mit Kernwaffen ist allerdings auch nicht sonderlich erstrebenswert.

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen