Dienstag, 29. November 2011

Vorläufige Verletztenzahlen der Castor Proteste 2011


Quelle: BI Lüchow – Dannenberg


Wie in jedem Jahr, kamen auch diese Jahr wieder Demonstranten, aber auch Polizisten zu schaden. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der Sani-Zentrale versorgen gemeinsam mit den Rettungskräften verletzte Personen. Daher sind die hier genannten Zahlen nicht vollständig.



Quelle Ruhr-Nachrichten, Foto: Julian Stratenschulte

Insgesamt wurden von den Helfern der Sani-Zentrale 355 Verletze betreut. Hiervon waren 5 Personen schwer verletzt. Diese vor Allem durch Kopfverletzungen durch Schlagstockeinsatz sowie eine Person mit Verdacht auf Wirbelsäulenfraktur. Ein Drittel der Verletzungen waren auf OC Einsatz, dem so genannten Pfefferspray zurückzuführen, der Rest war vornehmlich auf Schlagstockeinsatz zurückzuführen. Eine Person wurde von einem Polizeipferd überrannt, einer Person wurde ein Zahn ausgeschlagen.



Zusammenarbeit mit der Polizei



Im Vorfeld gab es Absprachen zwischen Landkreis, Polizeiführung und Sani-Zentrale, dank derer sich die Helfer häufig frei bewegen konnten. Allerdings gelang dies oftmals erst nach Intervention durch die Einsatzzentrale.



In mehreren Fällen wurden Helfer nicht durchgelassen, insbesondere beim Straßentransport wurde die Arbeit teilweise erheblich behindert. Das Sanitätslager in Lasse wurde von der Polizei regelrecht gestürmt, Helfer angegriffen, geschlagen und beleidigt.



Außerdem kam es in mehreren Fällen zu tätlichen Angriffen mittels OC Spray und in einem Fall mit einem Schlagstock.

Die Helfer der Sani-Zentrale leisteten auch verletzten Polizisten erste Hilfe. Dies waren in erster Linie Polizisten, die durch unsachgemäßen Gebrauch von OC Spray verletzt wurden, sowie ca. 10 Fälle von akuten Erschöpfungszuständen.


Bilanz


Insgesamt ist die Zahl der Verletzten erschreckend hoch. Da ein Großteil der Verletzungen durch den gebrauch von OC-Spray und Schlagstöcke verursacht wurde, hätte die Zahl der Verletzten ohne die Anwendung dieser Gewaltmittel deutlich reduziert werden können.



Untragbar ist, dass freiwillige Helfer bei ihren Einsätzen nicht nur behindert, sondern auch verletzt wurden.

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