Weise
ist, wer erkennt, wann seine Zeit gekommen ist!
Silvio
Berlusconi tritt wohl in Bälde zurück, doch er geht nicht
freiwillig. Es bedurfte einer Demontage aus den eigenen Reihen, damit
er verstand, seine Zeit war um.
Schon
seit Tagen stand Berlusconi unter massivem Druck auch aus den eigenen
Reihen. Zu selbstherrlich war sein Auftreten, zu unsouverän sein
Umgang mit der Krise. Die Getreuen, die er vorher mit eiserner Hand
zusammen gehalten hat, verließen ihn. Engste Vertraute ließen Tage
vorher in den Medien verlauten, Berlusconi werde ganz sicher
zurücktreten. Ein Umstand, der es ihm unmöglich machen musste
weiter zu regieren. Doch er erkannte all die Zeichen der Zeit nicht.
By southtyrolean from Graz, Austria (merano stencil berlusconi) [CC-BY-2.0 (www.creativecommons.org/licenses/by/2.0)], via Wikimedia Commons |
Noch
vor zwei Tagen lies er über seine Facebook-Seite verlautbaren, dass
er nicht daran denke zurückzutreten. Gestern stand sein
Rechenschaftsbericht 2010 zur Abstimmung. Dieser wurde mit einfacher
Mehrheit angenommen. Die Umstände waren für den Cavaliere mehr als
blamabel. 308 Abgeordnete stimmten für den Bericht, 8 weniger als
für die absolute Mehrheit benötigt. Ein Parlamentarier enthielt
sich. 321 Abgeordnete weigerten sich an der Abstimmung teilzunehmen.
Ein klares Signal, das selbst Berlusconi verstehen musste.
8
Verräter
Berlusconi
war schon immer ein Freund markiger Worte. So verkündete er am
Dienstag morgen, direkt vor der Abstimmung, wenn er sterben müsse,
dann hier im Parlament. Da war er seinem politischen Tod näher als
er dachte. Kurz darauf stand das Ergebnis fest und Berlusconi wusste,
er hatte keine eigene Mehrheit mehr im Parlament. Was er davon hielt,
notierte er für die Kameras gut sichtbar auf einem Zettel: 308 – 8
Verräter.
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